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Mikrobenjäger gesucht! Auf der Pirsch nach Bakterien mit Magnetsinn

Zeit
18:00 - 21:30 Uhr
Veranstalter
Friedrich-Schiller-Universität Jena und Institut für Mikrobiologie
Ort
Neugasse 24, Erdgeschoss
Adresse
Neugasse 24

Mikroben machen nur krank und sie zu sehen ist schwierig? Ganz und gar nicht! Manche Mikroben besitzen “Superkräfte“ wie einen Magnetsinn. Hier suchst du selbst mit Magneten und einem Mikroskop nach diesen Mikroben.

Die Natur beherbergt eine Fülle unterschiedlicher Bakterien - runde, sternchenförmige, stäbchenförmige, usw. Viele dieser winzigen Organismen sind vor allem bekannt, weil sie uns Menschen krank machen. Dabei sind die meisten Bakterien in der Natur gar keine Krankheitserreger, sondern besitzen einzigartige Fähigkeiten, die wir Menschen für unseren Alltag oder in der Medizin gut gebrauchen können! Es gibt sogar Bakterien, die das Erdmagnetfeld spüren und sich daran entlang bewegen können. Wissenschaftler bezeichnen diese Form der zielgerichteten Bewegung als Magnetotaxis - wir nennen diese Bakterien deshalb liebevoll "Magnetos". 

Ähnlich wie wir Menschen zum Wahrnehmen unserer Umwelt spezialisierte Organe, wie Augen oder Ohren, entwickelt haben, besitzen "Magnetos" winzige Kristalle aus Magnetit oder Greigit in ihrem Zellinneren. Mit diesen Organellen – den sogenannten Magnetosomen - können sie das Erdmagnetfeld “spüren“. In Ketten aufgereiht funktionieren sie wie eine Kompassnadel und helfen der Zelle, sich am Magnetfeld der Erde auszurichten. Um sich aber auch entlang des Magnetfeldes bewegen zu können, müssen diese Bakterien eine Art Antrieb besitzen, ähnlich einer Schiffschraube am Ende eines Bootes. Diesen bakteriellen Propeller nennt man Flagellum und seine Drehung erzeugt einen Schub, der die „Magnetos“ nach vorne bewegt, entlang des Erdmagnetfeldes oder aber zu einem Magneten. Obwohl Wissenschaftler bereits einiges über die "Magnetos" herausgefunden haben, sind bisher kaum Arten bekannt; es werden jedoch noch viele in der Natur vermutet. Um mehr über die Diversität der “Magnetos“ und ihre Fähigkeiten zu lernen, sind im Projekt „Mikrobenjäger gesucht!“ im „Wissenschaftsjahr 2022 Nachgefragt!“ viele Citizen-Scientists deutschlandweit auf die Suche nach “Magnetos“ gegangen. Dabei haben die Teilnehmenden Sedimentproben in Seen, Flüssen, Teichen und vielen weiteren Orten gesammelt, kleine Experimente durchgeführt und die Proben zu uns nach Jena geschickt. In unserem Labor haben wir uns liebevoll um diese Proben gekümmert und versucht, "Magnetos" anzureichern und zu isolieren. 

In der „Langen Nacht der Wissenschaft 2024“ könnt ihr die Ergebnisse des Projektes begutachten. Groß und Klein können spielerisch mehr über diese besonderen Mikroorgansimen und ihre Fähigkeit - die Magnetotaxis - erfahren. Außerdem geht ihr mithilfe eines Magneten und Mikroskopen in Jenaer Sedimentproben selbst auf die Jagd nach “Magnetos“. 

Geeignet für Erwachsene und Kinder ab ca. 3 Jahren.

 
Bild
Mikrobenjägerin sammelt in einem Fluss Sedimentproben
Mikrobenjägerin auf Jagd nach magnetotaktischen Bakterien
, ©

Standort

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