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Gestrickte Strümpfe aus dem fatimidischen Ägypten

Zeit
20:00 - 20:20 Uhr
Veranstalter
Friedrich-Schiller-Universität Jena und Institut für Arabistik
Ort
Campus, SR 121
Adresse
Carl-Zeiss-Straße 3

Blau-weiße gestrickte Strümpfe haben sich im warmen und trockenen Klima Ägyptens Jahrhunderte lang erhalten. Kommen Sie mit auf eine Reise in das 11. Jahrhundert und lauschen Sie dem Vortrag über die ältesten, erhaltenen gestrickten Objekte.

Handarbeit wird in der heutigen Zeit, wo größtmöglicher Konsum im Vordergrund steht, häufig belächelt. Warum sollte sich auch die Zeit genommen werden, einen eigenen Pullover zu stricken oder Strümpfe? – Es kann schließlich alles ganz einfach und problemlos gekauft werden; und das mit dem boomenden Onlinehandel sogar zu jeder Tages- und Nachtzeit. Handwerkliches Können weicht billig produzierter Massenware. Das war jedoch nicht immer so. Kunsthandwerk war Jahrtausende lang hoch-geschätzt und, vor allem bei einem ganz bestimmten Volk, das einzige künstlerische Ausdrucksmittel: Die Menschen in islamisch geprägten Regionen fertigten keine Tafelbilder oder geschnitzte Altarretabel an, wie es im mittelalterlichen Europa gängige Praxis war. Für sie war Kunst Kunsthandwerk und Können. Das zeigt sich in der überragenden Vielfalt von bemalten Keramiken, geschnitzten Bergkristallgefäßen und gewebten Textilien. Tauchen Sie mit mir in eine Welt von faszinierenden Ornamenten ein, die auf uns allen wohlbekannte Alltagsobjekten zu finden sind: gestrickten Strümpfen. Im Rahmen des Vortrags werden Sie verschiedene Dekore und deren Herkunft kennenlernen und so in die kunsthistorische Praxis eingeführt. Auch die Kulturgeschichte soll mit einbezogen werden und einen Einblick in die Herstellung der Strümpfe geben.

 
Bild
Zu sehen ist ein heller Strumpf mit blauen floralen Mustern, die in Streifen angeordnet sind. Das Objekt ist 13 x 42 cm groß und wird auf 1062–1149 datiert.
Großer gestrickter Strumpf
, ©

Standort

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