Gemeinsam mit Teams der Universitäten Jena, Halle und Leipzig und Bürger*innen dieser vier Städte wurde der Einfluss des Klimawandels auf die saisonalen Entwicklungsphasen (Phänologie) von Pflanzen erforscht. Es wurde untersucht, wann sie austreiben, wann sich die Blätter entfalten, wann sie blühen, wann die Früchte reifen und wann sie ihre Blätter fallen lassen. Es wurde geprüft, ob Pflanzen im warmen Stadtzentrum tatsächlich früher blühen als am Stadtrand und ob solche Unterschiede bei allen Arten und Lebensphasen gleich sind. Die Ergebnisse sollten helfen, zukünftig die Stadtbegrünung klimaresilienter, nachhaltiger und lebenswerter zu gestalten.
Anders als beispielsweise die phänologischen Beobachtungsnetzwerke der Wetterdienste konzentrierte sich das Projekt nicht vorwiegend auf Gehölze, sondern auf krautige Arten, über deren Phänologie weit weniger bekannt ist, obwohl sie in vielen Lebensräumen dominieren. Entsprechend wurden vorwiegend heimische Wildpflanzen für das Monitoring ausgewählt, die gleichzeitig insektenfreundlich, dekorativ und relativ anspruchslos sind und sich daher hervorragend eignen, um auch auf städtischem Grünland in alternative Bepflanzungskonzepte eingebunden zu werden.
Das Projekt war ausgehend von Kernfragen rund um die Phänologie der Pflanzen das geeignete Vehikel, um enorm wichtige Themen wie Artenvielfalt, Biodiversitätskrise, Klimawandel und Vielfalt sowie „grüne“ Bildung in der Mitte der Gesellschaft zu platzieren. Darüber wurde mit den Bürgerinnen und Bürgern der beteiligten Städte ins Gespräch gekommen und in vielfältigen Diskussionsforen nach Lösungsansätzen gesucht.